Nachrichten Mainz 12.06.2017
Von Gerd Plachetka
MAINZ – Für manchen Aktiven erweist es sich als lohnenswert, sich auch bei einem eher vergnüglichen Lauf einmal so richtig zu quälen. Sprinten im Sinne einer großen sportlichen Schnellkraftleistung ist zwar keine Pflicht bei „Run for Children“. Aber wenn in zehn Stunden für jede gelaufene Stadionrunde mindestens ein Euro einer Hilfsorganisation zugutekommt, ist man geneigt, einen Zahn zuzulegen. So geschehen bei den Siegerteams, den gymnasialen Schlossrunners vom Schlossgymnasium mit 469 erlaufenen Runden und damit dem siebten Sieg in Serie, gefolgt von der Mainzer Bereitschaftspolizei (463) und den Schott-Azubis (405). Für die meisten der 70 teilnehmenden Teams – drei davon sind seit 2006 ohne Unterbrechung dabei – spielt der sportliche Ehrgeiz dann doch eher eine untergeordnete Rolle.
Punkt 11 Uhr gibt der Schott AG-Vorstandsvorsitzende Dr. Frank Heinricht die Bahn zum Start frei und lässt es sich nicht nehmen, auch selbst einige Laufrunden beizusteuern. Das breite Spektrum an Teilnehmern ist das Besondere beim zweitgrößten Mainzer Laufspektakel – nur getoppt vom Gutenberg Marathon –, das alljährlich ältere und junge, sportlich ambitionierte, aber auch weniger trainierte Menschen auf der Stadionrunde zusammenbringt. Das macht die besondere Anziehungskraft dieses Laufspektakels aus. Die kleine weiße Zeltstadt rund um die Laufbahn, mit einem bunten Allerlei von Vergnüglichem und unterhaltsamem Zeitvertreib für die Laufpausen, einer Wahnsinnsstimmung im Start- und Zielbereich unter der riesigen Zeltkuppel – wo auch noch ein 10-Stunden Bühnenprogramm abgespult wird – sorgt für diese besondere Atmosphäre.
Der Grundgedanke für „Run for Children“ entstand 2005 in der Vorbereitungsphase des Jahreskongresses der Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und Sozialpädiatrie.2006 wurde die Idee das erste Mal umgesetzt.
Auch die etwas gemächlicher im Tempo erlaufenen Runden erzielen noch immer nennenswerte Erlöse. Auf diese Weise hat man mit der diesjährigen Veranstaltung die stattliche Spendensumme auf insgesamt 1,7 Millionen Euro geschraubt. Beim zwölften „Run for Children“ waren die Teams mit rund 2500 Läufern dabei und absolvierten 22 756 Stadionrunden oder 8821 Kilometer – was einer Strecke von Mainz nach Schanghai entspräche. Auf diese Weise wurden 140 000 Euro erlaufen. Die größte Einzelspende ist von den Mainzer Stadtwerken mit 10 000 Euro beigesteuert worden. So können sich in einigen Wochen wieder viele kranke, behinderte und sozial benachteiligte Kinder in Mainz und der Region freuen, wenn die Gelder von Mitinitiator und Kinderneurologen Dr. Helmut Peters an die Einrichtungen und ihre Wunschprojekte ausgeschüttet werden können.
Quelle: allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/nachrichten-mainz/run-for-children-im-mainzer-schott-stadion-bringt-140-000-euro-an-spenden_17958583.htm