Große Aufforstungsaktion mit Gymnasiasten im Ober-Olmer Wald
Eine ganz schön anstrengende Aktion: Im Ober-Olmer Wald warten 4000 Setzlinge darauf, in die Erde zu kommen

OBER-OLM – Das Wetter hätte ungemütlicher kaum sein können. Doch trotz Regen, Wind und widrigen Temperaturen machte sich der Biologie-Leistungskurs des Gymnasiums am Kurfürstlichen Schloss Mainz unter der Regie von Revierförster Jürgen Koch auch im Herbst 2017 wieder einmal an die Arbeit, dem Ober-Olmer Wald ein weiteres Stückchen Pflanzenbestand hinzuzufügen.

„Dieses Projekt ist eingebettet in das Unterrichtsthema Ökologie“, erklärte Martin Seimetz, Fachbereichsleiter Biologie am Schlossgymnasium. Die Baumpflanzidee sei aus der Überlegung der Schülerinnen und Schüler entstanden, „wir wollen nicht nur reden, sondern praktisch etwas tun, um unseren ökologischen Fußabdruck ein wenig zu verkleinern“.

Unter dem Motto „Neuer Wald für Rheinhessen“ hat das Forstamt Rheinhessen vor etlichen Jahren begonnen, im Ober-Olmer Wald ein Aufforstungsprogramm zu entwickeln. Mit dem Ziel, in dieser waldarmen Region (weniger als fünf Prozent der Gesamtfläche Rheinhessens besteht aus Wald) wieder größere Flächen zu bepflanzen und damit mittel- bis langfristig die landschaftsökologischen Strukturen zu verbessern. Das Land Rheinland-Pfalz hat dafür in den letzten Jahren die Grundlagen geschaffen und landwirtschaftliche Flächen aufgekauft. „Gut 30 Hektar Wald wollen wir sukzessive neu anlegen“, erklärte Koch und gab seiner Freude Ausdruck, dass „neben Kindergärten und Grundschulen auch junge Erwachsene tätig werden, um den Nachhaltigkeitsgedanken zu erfahren und zu leben.“ In bisher sechs Pflanzaktionen mit dem Schlossgymnasium seien Teilflächen von insgesamt zehn Hektar Land neu bepflanzt worden.

Jetzt warteten – auf Essenheimer Gemarkung – 4000 Pflanzen am Rand eines eingezäunten, 1,3 Hektar großen Areals darauf, in die Erde zu kommen. Zwei Forstleute hatten bereits Reihen markiert und gaben die Pflanzabstände vor, sodass sich die Zwölftklässler mit ihren Lehrern, ausgerüstet mit Grabgabeln und Spaten, an die Arbeit machen konnten. Die Wurzeln von Eichen, Hainbuchen und Linden, Speierling und Elsbeeren, Wildapfel und Wildbirne wurden im Erdreich versenkt und die Schollen angedrückt. Damit langfristig gesehen ein vielschichtiger Wald entsteht, ist Pflege nötig: „Wir halten in den nächsten Jahren die Pflanzen frei und helfen beim Aufwachsen“, betonte Koch. „Der Wald ist eine Aufgabe für Generationen, wichtig für den Naturschutz und als Naherholungsgebiet.“

Engagement für die Natur als Investition in die Zukunft ist auch der Grund, weshalb Fielmann, Deutschlands größter Optiker, sich für die Aufforstung engagiert und zum wiederholten Mal die Pflanzen gestiftet hat. „Wir pflanzen Bäume nicht für uns, sondern für nachkommende Generationen. Das Unternehmen pflanzt für jeden seiner Mitarbeiter jährlich einen Baum – bis heute über 1,5 Millionen Bäume und Sträucher. Der Baum ist Symbol des Lebens“, erläutert Mathias Menzenhauer, Geschäftsführer der Mainzer Niederlassung, die Firmenphilosophie. Diese deckt sich weitgehend mit dem, was Teuta dazu denkt: „Wir können den Planeten nicht wechseln, also müssen wir hier etwas tun.“

Foto: hzb/Harry Braun
Text von Gisela Zurmühlen
Quelle: allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/vg-nieder-olm/ober-olm/grosse-aufforstungsaktion-mit-gymnasiasten-im-ober-olmer-wald_18353682.htm, 29.11.2017