“Wir können stolz sein”

Deutscher Schulpreis: Schlossgymnasium verpasst zwar Sieg, ist aber trotzdem zufrieden

MAINZ/BERLIN – Die Schüler des Gymnasiums am Kurfürstlichen Schloss fieberten den ganzen Freitagmorgen bei der Live-Übertragung des Deutschen Schulpreises mit. Sie hatten extra eine Doppelstunde frei bekommen, um die feierliche Preisverleihung in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin per Public Viewing mitansehen zu können. „Wir wollen endlich wissen, ob wir es geschafft haben“, so die Schüler der 7d.

Um 11.30 Uhr wurde dann das Ergebnis verkündet: Die Anne-Frank-Realschule aus München, eine Mädchenschule mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt, ging aus dem Schulwettbewerb als Sieger hervor und erhielt das begehrte Preisgeld von 100 000 Euro. Die Plätze zwei bis vier nahmen Preise in Höhe von je 25 000 Euro entgegen – die Erich-Kästner-Schule in Hamburg, die Römerstadtschule in Frankfurt am Main, das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Lüdenscheid und das Regionale Berufsbildungszentrum Wirtschaft in Kiel. Der ebenfalls mit 25 000 Euro dotierte „Preis der Jury“ ging an die Schlau-Schule für Flüchtlinge in München.

  • KRITERIEN: Bei der Auswahl der Schulen stützte sich die Jury auf sechs Qualitätsbereiche: Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulklima und Schule als lernende Institution.

Die restlichen der 15 nominierten Schulen erhielten ein Preisgeld von 2500 Euro. Das Schlossgymnasium möchte in Technik und Sportgeräte investieren, so Lehrerin Andrea von Vultejus. „Wir sind glücklich, dass wir es so weit geschafft haben! Damit hätte keiner von uns gerechnet. Unsere Schule kann stolz sein. Wir haben hier 1100 Schüler aus 35 Nationen, engagierte Lehrer und eine tolle Schulleitung, mit der man viel bewegen kann!“

Über 100 Schulen waren ins Rennen gegangen und hatten sich dem mehrstufigen Auswahlprozess des Deutschen Schulpreises gestellt, der von der Robert-Bosch-Stiftung und der Heidehofstiftung ausgerichtet wurde. Dabei schaffte es das Schlossgymnasium unter die besten 15, die mit einer Delegation aus Schülern und Lehrern zur Preisverleihung nach Berlin fahren durften.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier überreichte die Preise: „Wenn wir über die Zukunft unseres Landes reden, und wenn wir möchten, dass Deutschland in der Welt wettbewerbsfähig bleibt, dann können wir es uns nicht erlauben, kluge Köpfe unentdeckt zu lassen. Jeder, der das Zeug hat, muss unabhängig von Herkunft und Geschlecht die Chance haben, seinen Weg zu gehen. Für all das stehen die für den Deutschen Schulpreis nominierten Schulen.“

Nachrichten Mainz 07.06.2014, Artikel von Laura Jung

Quelle: allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/nachrichten-mainz/wir-koennen-stolz-sein_14208490.htm