Es sollte am Ende mehr sein als ein gelungenes Pilotprojekt des neu geschaffenen Oberstufenaustauschprogramms zwischen zwei Gymnasien aus Paris und Mainz. Der projektbezogene Austausch zwischen dem Lycée Victor Hugo im geschichtsträchtigen Viertel Le Marais von Paris und dem Schlossgymnasium in Mainz war ein voller Erfolg.
Am 16. Januar begaben sich unter dem Projekttitel „Une ville en changement“ (eine Stadt im Wandel) zwanzig Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 unseres Schlossgymnasiums unter der Leitung von Herrn Sievers und Herrn Deierling für eine Woche auf die Spuren der Stadtgeschichte von Paris. Von der Architektur des Präfekten Haussmans bis zu den modernen Gebäuden, die die französischen Präsidenten als ihre „marque“ hinterlassen haben, der historische Stadtkern der Ile de la Cité, wo alles mit Lutetia seinen Anfang nahm, aber auch die Nachhaltigkeitsentwicklung durch begrünte Wohngebäude und Schulhöfe, die am Wochenende den Menschen als Park zur Verfügung stehen, standen auf dem Besichtigungsprogramm. Natürlich durften die klassischen Museen wie das Louvre nicht fehlen, nicht zuletzt das Musée du Carnavalet über die Stadtgeschichte von Paris, in dessen Gebäude unsere neue Austauschschule beheimatet ist. Es schließlich ist unserem engagierten, französischen Kollegen Herrn Péril zu verdanken, dass das Programm nicht nur reichhaltig und detailliert geplant, sondern auch methodisch abwechslungsreich war: unsere Schülerinnen und Schüler waren in Gruppen in der Stadt unterwegs, diskutierten mit der Baureferentin der Pariser Bürgermeisterin und gaben jungen Collège-Schülern Deutschunterricht, um das Interesse und Engagement für die deutsche Sprache und somit für viele weitere Austauschjahre zu wecken. Denn die noch so junge Partnerschaft unserer beiden Schulen will gepflegt werden. Austauschprogramme sind keine Selbstverständlichkeit, sie erfordern Einsatz von allen Beteiligten und Offenheit gegenüber dem Anderen, teils Fremden in Sprache und Kultur: aber in eben jenem Fremden und Anderen haben junge Menschen die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich selbst zu erkennen. Dies kann nur in realer Begegnung gelingen.
Ich möchte mich bei allen Schülerinnen und Schülern für Ihr Engagement bedanken. Gleicher Dank gilt meinem Kollegen Hans Sievers, dessen Expertise stets ein sicherer Halt ist. Nicht zuletzt möchten wir an die französischen Austauschfamilien ein großes „Merci“ richten, die unsere Schülerinnen und Schüler so liebevoll aufgenommen haben. Wir freuen uns alle auf den Gegenbesuch im Juni (05.-12. Juni 2024). Vorher aber lade ich Sie alle noch ein, die Berichte von Iva und Emily zu lesen….
Thomas Deierling
Historisches
Paris ist eine geschichtsträchtige Stadt. Sie war Zeugin des Aufstiegs Napoleons, Opfer des Vichy Regimes, auf welches die vielen Gedenktafeln an den Bahnhöfen und Schulen verweisen, und Schauplatz einer der blutigsten Revolutionen der Geschichte.
Geführt von dem französischen Lehrer der Victor-Hugo-Schule besuchten wir den Ort, an dem einst die Bastille 1789 gestürmt wurde. An ihrer Statt steht nun eine Oper, eine goldene Linie auf dem Boden erinnert an ihre alten Mauern, die als Symbol der Freiheit niedergerissen wurden.
Doch die Revolution bedeutete nicht das Ende der Monarchie. 1804 krönte sich Napoleon Bonaparte zum Kaiser Frankreichs. Das berühmte Gemälde „Le Sacre de Napoléon“ von Jacques-Louis David durften wir im Louvre bestaunen, und ein paar von uns besuchten in ihrer Freizeit das Grab Napoleons. Dieser fand seine letzte Ruhestätte in der Kirche der Invaliden.
Stadt im Wandel
Ich erinnere mich an einen Abend, an dem ich an einer Bar vorbeilief und einen Blick hineinwarf. Und was ich sah: eine Gruppe Besucher spielten Boule auf dem Barboden. Denn wegen den zugebauten Straßen gibt es keine Fläche draußen, auf denen sich so etwas spielen lässt.
Auch die Schulhöfe der Schulen sind klein und beengt, kein Ort für Kinder, die sich in den Pausen austoben wollen. Die Bürgermeisterin möchte dies verändern: mit ihrem Projekt möchte sie alte Häuser abreißen lassen, um dort „Schulhof-Oasen“ aufzubauen. Diese sollen am Wochenende und nach der Schule offen sein, damit auch andere sie als Spielplätze nutzen können.
Sie und ihr Team präsentierten uns ihre Ideen und besuchten die Baustellen, die in Schulhöfe verwandelt werden sollen. Ein kniffliges Unterfangen, aber sehr lobenswert.
Familienleben
Natürlich hat man ein bisschen Angst gehabt, als man zum ersten Mal die Wohnung betrat- schließlich lernte man jetzt die Familie kennen, bei der man für eine Woche wohnen sollte. Doch meine ließ all meine Sorgen schnell verblassen! Auch wenn mein Französisch zweifellos nicht immer reichte, um mich auszudrücken, versuchten sie, mich zu verstehen. Abends unterhielt ich mich noch lange mit meinen Gasteltern, spielte mit meinem Gastbruder Mario Kart, tanzte mit meiner Austauschpartnerin Just Dance. Ich verdanke es ihnen, dass meine Woche in Frankreich so schön geworden ist!
La site historique
Paris est une ville diversifiée, particulièrement en ce qui concerne son histoire. On a visité des monuments, des églises et des musées partout mais un endroit m’a extrêmement impressionné ; Le Panthéon dans le 5ième arrondissement. Le Panthéon était d’abord une église, mais après la Révolution française, il est devenu un mémorial séculier. Le Panthéon possède une coupole et beaucoup de détails architecturaux. Les peintures murales racontent des histoires, par exemple de Jeanne d’Arc. Il y a des expositions qui parlent de la Deuxième guerre mondiale ou de la traite des esclaves. Mais cela ne détourne pas de la beauté de l’intérieur du Panthéon. Dans la cave, il y a des tombes des nombreuses personnes célèbres comme Marie et Pierre Curie, Simone Veil, Voltaire ou Rousseau.
La ville en changement
Dans mon opinion, Paris est la ville avec l’architecture la plus esthétique et intéressante du monde. On peut flâner dans les belles ruelles et admirer les bâtiments pendant des heures. En faisant cela, on peut remarquer que la majorité des immeubles ont quelques choses en commun, par exemple ils ont plusieurs étages (les prix au mètre carré est élevé), lucarnes (pour les servantes) et petits balcons. On appelle ces maisons « immeubles haussmanniens ». Georges Haussmann était un architecte qui a fait un réaménagement urbain sous l’ordre de Napoléon. L’empereur français voulait transformer Paris en une métropole moderne, et construire de larges rues et avenues et créer des boulevards et des jardins. Les rues larges étaient importantes pour le militaire, qui pouvait se déplacer plus facilement dans la ville.
Cette transformation a été très radicale à l’époque, mais c’est la raison pourquoi Paris possède son charme unique aujourd’hui.
La vie en famille
J’étais vraiment heureuse pour ma famille d’accueil, car ils étaient très gentils et je me suis sentie bien avec eux. Ils étaient d’origine algérienne et à cause de ça, j’ai donc pu goûter de nombreuses spécialités délicieuses ! Ma correspondante était vraiment « chou » (umgangssprachl. für « süß ») comme on dit en français. Je m’entendais bien avec elle et nous sommes devenues amies. Je suis ravie de la revoir en juin, quand elle va être ici.
Von Emily Haug und Iva Mihaljevic, Jahrgangstufe 11

Hausmännische Gebäude/ schöner Ausblick




