Schlossgymnasium und Stadt Mainz begrüßen französische Achtklässler

Ganz im Sinne der deutsch-französischen Freundschaft gab es für die 8. Klasse des Collège Marcelle Pardé eine ehrenvolle, hochoffizielle Begrüßung im Rathaus. Seit nunmehr 42 Jahren findet der jeweils einwöchige Austausch der Schüler aus Dijon mit denen des Schlossgymnasiums statt. „Das ist der älteste Austausch, der in Dijon gepflegt wird“, sagt Nathalie Harlay, die begleitende Deutschlehrerin vom französischen Collège.

Stellvertretend für den Oberbürgermeister eröffnete der Ortsvorsteher der Neustadt, Johannes Klomann (SPD), den Empfang mit einer Begrüßungsrede – auf französisch. Zur Erleichterung aller nicht frankophonen Zuhörer wechselte er nach wenigen Sätzen wieder zur deutschen Sprache, Nathalie Harlay übersetzte parallel. „Ein Schüleraustausch bedeutet immer eine Erweiterung des eigenen Horizonts“, betonte Klomann.

Diese Art der Völkerverständigung sei heute ein Teil der Allgemeinbildung und ein großes Privileg. Auch die Schulleiterin des Schlossgymnasiums, Karin Ding, hielt eine kurze Ansprache. „Gerade angesichts der Bedrohungen in Europa ist Freundschaft so wichtig“, meint die Direktorin. Die Schüler wohnen für die Dauer des Austausches bei deutschen Familien, umgekehrt werden die deutschen Kinder ihrerseits bei den französischen Familien unterkommen können. Seit Freitag sind sie da und verfolgen ein dichtes Programm. Neben einer Besichtigung des ZDF auf dem Lerchenberg, bei der es auch ein Foto mit Moderatorin Babette von Kienlin gab, der Teilnahme am Unterricht im Schlossgymnasium, einem Besuch der Stadt Heidelberg inklusive Führung durch das Schloss, und natürlich dem Empfang im Rathaus wurde auch das Gutenberg-Museum besucht und den Kindern ein wenig Freizeit gegönnt. Am Ende des Empfangs gibt es als Erinnerung noch eine Anstecknadel der Stadt Mainz.

Am beeindruckendsten sei der Besuch beim ZDF gewesen, sagt der 14-jährige Aurel Fournier aus Dijon. Er habe auch schon ein paar deutsche Freunde gefunden und insgesamt gefalle ihm der Austausch „sehr, sehr gut“. Die deutsche und französische Kultur hält er für gar nicht so unterschiedlich. Man merkt, dass der Austausch zu einem Zeitpunkt stattfindet, an dem die Vorurteile der Kinder gegenüber anderen Nationalitäten noch wenig bis nicht ausgeprägt sind. Genau der richtige Zeitpunkt, länderübergreifende Freundschaften zu bilden und über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.

Nachrichten Mainz – 22.06.2016 – Foto von Judith Vallerius,

Quelle: allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/nachrichten-mainz/schlossgymnasium-und-stadt-mainz-begruessen-franzoesische-achtklaessler_17012170.htm