„Run for Children“– Läufer-Teams
115 000 Euro für den guten Zweck in Mainz

Von Stephan Thalmann

MAINZ – Es ist 16.45 Uhr. Die Sonne knallt auf das Stadion des TSV Schott Mainz. Manch einer dürfte sich angesprochen fühlen, als DJ Nighlife den Song „500 Miles“ von „The Proclaimers“ auflegt. 500 Meilen läuft an diesem Samstag bei der 13. Auflage des „Run for Children“ zwar niemand. Doch bei über 25 Grad am späten Nachmittag können sich auch mehrere Kilometer so anfühlen. Beim größten Benefizlauf in Mainz und Umgebung trotzten 73 Teams mit 2571 Läufern von 11 bis 21 Uhr den Temperaturen und sammelten gemeinsam 115 000 Euro für den guten Zweck. Die Summe wird an 30 gemeinnützige Kinderhilfsorganisationen in Mainz und der Region verteilt, die kranke, behinderte und sozial benachteiligte Kinder unterstützen.

„Diesmal haben wir ein besonders schönes Bild, weil viele Kinder mitlaufen, die geistig oder körperlich eingeschränkt sind“, sagt Cheforganisator Salvatore Ruggiero. „Der Lauf hilft dabei, zu realisieren, dass viele Menschen Hilfe benötigen.“ Während einige Läufer gemütlich auf der 400-Meter-Bahn unterwegs sind oder mehrere Runden am Stück laufen, sprinten andere.

Im Schott-Team ist Ruggiero sowohl auf als auch neben der Stadionrunde im Einsatz. Neben Unterhaltungsangeboten wie einer Riesendartscheibe, einer Hüpfburg, Tischkicker und Kinderschminken gibt es im Rahmenprogramm auch einen Losverkauf und eine Auktion mit hochwertigen Fußballsachpreisen. „Das Schwitzen lohnt sich“, sagt er lachend.

Erstmals dabei ist Rebecca Herber. Die Studentin leitet das Team Masifunde, ein Verein, der Bildungsprojekte in Deutschland und Südafrika unterstützt. Die Idee des „Run for Children“ gefällt ihr: „Man wird auf Projekte aufmerksam und kann ohne großen Aufwand helfen. Dazu sind die Stimmung und das Programm super.“ Als Leiterin des 50-köpfigen Teams ist die 20-Jährige hauptsächlich mit der Verteilung der Bändchen und Marken für die Läufer beschäftigt. „Im Vordergrund stehen der Spaß und der Teamgedanke“, betont sie.

Das sieht auch Michael Kleppich so. Zwar startet der 30-Jährige für die Sportjugend Rheinland-Pfalz, die in der Gesamtwertung immer vorne mitmischt. Seine Motivation ist aber eine andere: „Die Kombination aus Sport, dem Gemeinschaftsgefühl und der Plattform zum Helfen macht den Reiz aus. Deshalb bin ich extra aus München gekommen“, sagt er. Als achtmaliger Teilnehmer weiß er mit der Hitze umzugehen: „Viel trinken, Pausen machen und die Wasseranlagen nutzen. Mein Geheimtipp ist Magnesium. Dazu muss man sich gegenseitig anfeuern“, sagt er.

Sein Teamkollege Johannes Schmitz ist neu dabei. „Die Gesamt-Rundenzahl ist beeindruckend“, findet der 17-Jährige. Zu der trägt auch eine ganz besondere Frau bei. Dorothea Seeliger ist 83 Jahre alt und läuft eine Runde für die Sportjugend. „Ich mache dreimal pro Woche Walking, da war das kein großes Problem“, sagt sie lachend.“ Seeliger symbolisiert die generationenübergreifende Begeisterung rund um den Lauf: „Vom kleinen Kind bis zur Großmutter sind alle dabei. Der Ehrgeiz läuft mit, hält sich aber in Grenzen, da man als Team startet.“

Gemeinsam haben alle die Marke von 120 000 Kilometern seit dem Auftakt 2006 überschritten: Das entspricht einer dreifachen Erdumrundung. Die Gesamtspendensumme liegt bei mehr als 1,8 Millionen Euro.

Quelle: http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/nachrichten-mainz/run-for-children–laeufer-teams-115-000-euro-fuer-den-guten-zweck-in-mainz_18796983.htm (28.5.18)