Die Kursfahrt, die wir, der einzige Lateinkurs der gesamten Oberstufe, im Herbst 2018 machten, fühlte sich wie eine Belohnung dafür an, dass wir bis zum Schluss durchgehalten haben.
Eine Belohnung dafür, dass wir uns durch Vokabellisten gekämpft, Metamorphosen entschlüsselt und so manch kryptischen Text halbwegs verständlich übersetzt hatten. Für die, die es nicht wissen: Unser Kurs bestand schon am Anfang der Oberstufe gerade einmal aus 5 Schülern. Nach einigen traurigen Verlusten fanden wir uns dann am Anfang der 13 nur noch mit 3 Schülern zweimal in der Woche in Besenkammer 139 zusammen.
So traurig das auch klingen mag, es gab auch einige angenehme Aspekte. So konnten wir regelmäßig gemeinsame Frühstücke veranstalten, und es entstand eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre, sowohl unter uns Schülern als auch mit unserem Lehrer, Herrn Deyhle. Diesem und der freundlichen Unterstützung von Frau Klein-Mahr verdanken wir eine wunderschöne Kursfahrt, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
So machten wir uns Ende September kurz vor den Herbstferien also zu fünft auf den Weg ins Land der Antike, nach Griechenland. Nach kleineren Aufregungen auf dem Hinflug kamen wir in Athen an, kuschelten uns samt Gepäck (teilweise auf dem Schoß) in unseren Mietwagen und fuhren zu unserer ersten Unterkunft in der Mitte Athens. Ohne Zeit zu verlieren, machten wir uns, kurz nachdem die Zimmerbelegung geklärt war (Herr Deyhle opferte sich heldenhaft, auf der Couch zu schlafen), auch schon auf den Weg zu unserer ersten Besichtigungstour des sonnigen Athens.
An unseren Tagen in Athen klapperten wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten ab, immer begleitet von Herrn Deyhles Wissen über Sagen, Geschichten und den ein oder anderen FunFact über die griechische Kultur und Touristeninformationen aus Frau Klein-Mahrs treuem Griechenlandführer.
Wir bestiegen den Berg zur Akropolis, bewunderten den Parthenon, den Tempel der Göttin Nike und den gesamten Tempelbezirk. Zwar war das Wetter nicht perfekt, aber die Sonne ließ sich ab und zu einmal blicken und schaffte einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt. Trotz Wind und Wetter bewunderten wir das Olympieion, das Dioynisostheater und das beeindruckende Odeon des Herodes, das während unseres Besuches von einer Yoga-Klasse benutzt wurde. Außerdem machten wir einen wunderschönen Tagesausflug nach Delphi. Dort konnten wir das Orakel bestaunen und genossen einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Berge und Täler.
Abends gingen wir entweder etwas essen oder kochten gemeinsam in unserer Unterkunft. Außerdem gab es den ein oder anderen Spieleabend, hauptsächlich geprägt von Tabu, Halli-Galli und Codenames.
Dann ging es auch schon weiter zu unserer nächsten Unterkunft in dem kleinen Strandstädtchen Tolo. Auf der Fahrt dorthin machten wir Halt in der Stadt Korinth und besichtigten den Tempel des Apollon. Außerdem fuhren wir nach Mykene und bestaunten trotz zunehmend schlechteren Wetters den Agamemnon-Tempel und das Löwentor.In Tolo angekommen wurde das Wetter immer schlechter, bis es so weit kam, dass die griechische Regierung verkündete, es sei nicht sicher draußen. Das bedeutete für uns einen ganzen Tag zu fünft in unserem schönen, aber kleinen Apartment. Um einem endgültigen Lagerkoller zu entgehen, versuchten wir uns durch Spiele, Referate, Essen und Schlafen abzulenken.
Gott sei Dank hatten wir an unserem letzten Tag dann doch noch einmal Sonnenschein. So entschieden wir uns nach Nafplio zu fahren, eine sehr schöne Stadt am Meer mit wunderschöner Altstadt. Hier trennten sich unsere Wege. Wir Schüler erkundeten einen sehr schönen Küstenweg und sonnten uns an einem ein wenig abgelegenen Kieselstrand. Später trafen wir uns wieder mit Frau Klein-Mahr und Herrn Deyhle und fuhren für unsere letzte Übernachtung wieder zurück nach Tolo.
Abschließend lässt sich sagen, dass wir eine wirklich tolle Kursfahrt hatten, mit sehr viel interessanter Kultur und Geschichte, aber auch mit vielen lustigen Gesprächen und gemeinsamen Abenden. Deswegen wollen wir Schüler uns auch nochmal ganz herzlich bei unseren Lehrern bedanken, die diese Fahrt geplant und möglich gemacht haben.
Wir hatten sehr viel Spaß und werden diese Fahrt bestimmt noch lange in sehr guter Erinnerung behalten. Danke!