An unserem ersten Projekttag haben wir versucht, möglichst ökologisch, saisonal, regional und verpackungsarm einzukaufen und zusammen zu kochen. Hierzu verglichen wir verschiedene Bezugsquellen der Zutaten. Wegen des warmen Wetters wechselten wir von den ursprünglich geplanten Käsespätzle zu Salat, Quarkkräuter-Brot und Himbeerquark als Nachtisch.
Bilanz Regionalität: Die meisten Zutaten kauften wir schließlich auf dem Markt von echt regionalen Erzeugern. Lediglich Quark und Tomaten waren entweder auf dem Markt nicht zu bekommen oder waren im Rewe sogar aus regionaler Herkunft günstiger.
Bilanz Verpackung: Obwohl wir unsere eigenen Tüten dabei hatten, bekamen wir auf dem Markt teils zusätzliche Papierverpackungen übergeben. Hier besteht noch Verbesserungsbedarf, um Verpackungsmaterial zu reduzieren.
Leider haben wir es nicht geschafft, den Quark regional ohne Kunststoffverpackung zu beziehen. Wenn ein Leser hier Vorschläge hat, sind wir für jeden Hinweis dankbar.
Bilanz CO2: 0,5kg empfinden wir als einen guten Wert dafür, dass wir alle mehr als satt waren. Verglichen mit der gleichen Menge Rindfleisch hätte die 12fache Menge zu Buche geschlagen.
Bilanz Kosten: Die Menge der von uns ausgewählten Nahrungsmitteln hat mit 3,05€ pro Person fast doppelt so viel gekostet, wie die weitestgehend in Kunststoff verpackten billigsten Produkte im Vergleich. Diese wurden auch alle nicht regional hergestellt. (Vergleichswert 1,72€)
Die Portions-CO2-Emission richtet sich nach dem Gewicht des Gesamteinkaufes, aufgeteilt auf einen Projektteilnehmer. Vom gemischten Salat war jedoch hinterher noch die Hälfte übrig.
Neben der Umweltverschmutzung und der Klimaerwärmung ist der Rückgang der Artenvielfalt eines der drängendsten Probleme. Wie wichtig es gerade in der Stadt ist, Ökosysteme zu erhalten und damit die dort vorkommenden Arten zu schützen, erklärte uns am dritten Tag unseres Projekts Christian Henkes vom NABU Mainz am Naturschutzgebiet Zitadelle. Die Zitadelle wird gerade restauriert. Wie Denkmalschutz und Naturschutz dabei Hand in Hand arbeiten, hat deutschlandweit Vorbildcharakter. Für den Artenschutz spielt dabei besonders der Biotoperhalt für die zahlreichen Wildbienen eine wichtige Rolle, darunter Arten, von denen einige in Deutschland zum ersten Mal nachgewiesen wurden. Herr Henkes führte uns einmal durch den Zitadellengraben um den Bau herum und erklärte dabei die Bedeutung von Vegetationsfenstern, das Schaffen von Hohlräumen als Wohnhöhle für Bilche, die Rolle von Efeu bei der Mauerstabilität, die Wichtigkeit der Vorbegehungen durch Naturschützer zum Erhalt seltener Arten wie der Mehligen Königkerze und vieles mehr. Dabei wurde allen klar, dieser Umgestaltungsprozess wird lange dauern. Bis Natur, Bauwerk und öffentliche Wege wieder so hergerichtet sind, dass alles im Einklang ist, wird es wohl 20 Jahre dauern, so Henkes. Am Ende einer interessanten Projektwoche, bei teils sehr heißen Temperaturen, gab es für alle Teilnehmer noch ein Eis bei N´Eis. Natürlich haben alle auf die Becher verzichtet und griffen zur Waffel.