Das Schlossgymnasium führte im Jahr 2024 zum ersten Mal einen Schüleraustausch der 11. Klassen mit dem Oberstufengymnasium Victor Hugo aus Paris durch.
Entstanden ist ein Austauschprogramm, das die deutsch-französischen Beziehungen wieder stärker betonen soll und jedes Jahr ein anderes, neues interkulturelles Lernprojekt zum Thema hat. Während die deutschen Schülerinnen und Schüler im Januar in Paris waren (16.01. bis 23.01.), stand kürzlich vom 5.06. bis 12.06. 2024 der Gegenbesuch der Franzosen in Mainz an.
Dieser projektbezogene Austausch trägt dieses Jahr den Titel „Une ville en changement – Eine Stadt im Wandel“ und ist ganz grob gesagt auf einen Vergleich der Stadtarchitektur von Paris und unserer Rhein-Main-Region (Mainz, Wiesbaden, Frankfurt) angelegt gewesen mit dem Ziel, Ergebnisse für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu erarbeiten und auszutauschen. Denn die Städte stehen in Zukunft vor einer Reihe von Herausforderungen, für die man in einem gemeinsamen, transnationalen Lernprozess Lösungsstrategien in einer deutsch-französischen Zusammenarbeit erarbeiten kann. Die Schülerinnen und Schüler haben auf Exkursionen in deutsch-französischen Arbeitsgruppen den Umgang der Städte Paris, Mainz, Frankfurt und Wiesbaden mit den Möglichkeiten einer klimafreundlichen Stadt (Begrünung der Stadt, Schulhoferneuerung am Schlossgymnasium und den „cours oasis“ in Paris), den Ideen einer sozialverträglichen und möglichst nachhaltigen Wohnraumerschließung und der damit einhergehenden Veränderung des Stadtbildes untersucht und bewertet.
Vor dem Hintergrund der politischen Turbulenzen in Frankreich und eines zurückgehenden Interesses am Fach Deutsch in Frankreich bildet der Austausch ein wichtiger Baustein zum Erhalt der deutsch-französischen Freundschaft, ohne die es ein starkes, solidarisches und vor allem demokratiefreundliches Europa nicht geben kann. Nicht zuletzt bildet die Begegnung von jungen Menschen gerade in heutigen Zeiten ein enormer Gewinn für die persönliche Entwicklung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: das Kennenlernen einer anderen Kultur, der Einsatz der Fremdsprache, der Abbau von Vorurteilen, die Anpassung an das jeweils andere Familienleben und schließlich die Entstehung von Freundschaften. Wir danken allen Schülerinnen und Schülern für ihre engagierte Teilnahme und deren Eltern für ihre Hilfe: ohne sie hätte dieser Austausch natürlich nicht stattfinden können.
Thomas Deierling für die Fachschaft Französisch