Johannes Vermeer – ein einmaliges Erlebnis

  geschrieben von Henriette
12.06.2023

 

Johannes Vermeer. Sobald man diesen Namen hört, denkt man automatisch an Das Mädchen mit dem Perlenohrring oder auch Dienstmagd mit Milchkrug. Außerdem gab es nie eine Möglichkeit alle, naja fast alle, Gemälde von Vermeer in einem Ort zu sehen. Bis jetzt.Bis zum 6. Juni gibt es in Rijksmuseum in Amsterdam die weltgrößte Vermeer Ausstellung, nur leider ist diese schon ausverkauft. Jedoch hatte ich das Glück während Fasnacht die Ausstellung besuchen zu können und ja, sie ist so großartig, wie The Guardian, The New York Times und viele andere Zeitungen berichten.

Als Kunstliebhaberin befasse ich mich auch gerne außerhalb des Kunstunterrichts mit der Kunst und ihrer Geschichte. Insbesondere der Barock fasziniert mich mit seinen Symboliken, dem Chiaroscuro (Hell-Dunkel Kontrast) und der Darstellung von biblischen Figuren in alltäglichen und sehr menschlichen Situationen.

Zwar ist Vermeer nicht mein Lieblingskünstler, aber er ist unter den Top 5. Weshalb das Besuchen der Ausstellung so besonders für mich war. Wir hatten aber auch Glück, dass wir noch Karten bekommen hatte, denn ein paar Wochen später waren alle Karten ausverkauft.

Die Ausstellung zeigt 28 seiner 35 bekannten Werke und aufgeteilt sind sie in die verschiedenen Abschnitte seines Lebens. Man fängt an mit den frühesten seiner Werke, seinen Landschaftsportraits. Dann folgen seine späteren Werke, mit denen er seinen sehr persönlichen Stil der Malerei fand und auch welche Themen er malen wollte.

Natürlich war es voll, durch die Besonderheit und Einmaligkeit der Ausstellung. Nichtsdestotrotz war es recht ruhig und man konnte die Gemälden und ihre Details wirklich aufnehmen, so wie es im Kunstunterricht nie möglich ist.

Nicht nur kann man sich die Gemälde in Ruhe anschauen, man lernt auch viel über Vermeers Leben und zu seinem persönlichen Kunststil.
Es war eine zauberhafte Mischung zwischen wunderschöner Kunst und informativen Texten, die einen dazu brachten die Kunst auf tieferen Ebenen zu verstehen und wertzuschätzen. Man hatte zwischenzeitlich das Gefühl, dass Vermeer selbst einen durch die Ausstellung führte und dass man seine Gedanken und Gefühle und Ideen kennenlernen durfte.
Man war sich als Besucher doch bewusst, dass so eine Ausstellung nur einmal im Leben auftauchen würde und es ein wahnsinniges Privileg ist, 28 (von bekannten 35) Gemälde unter einem Dach zu sehen.
Meine Gefühle zu beschreiben, wie es sich anfühlte in vor solchen einzigartigen Gemälden zu stehen, ist fast unmöglich. Es war schon immer ein Traum von mir, Das Mädchen mit dem Perlenohrring, Dienstmagd mit Milchkrug, Briefleserin am offenen Fenster, Die Heilige Praxedis und weiter Gemälde von Vermeer in Person zu sehen.
Die Möglichkeit, die hoch angesehene Ausstellung in Amsterdam besuchen zu dürfen, fühlte sich für mich wie ein Traum an. Ich konnte es nicht fassen, dass ich einer der Personen sein durfte, die das Rijksmuseum betreten würde, um Vermeers Kunst mit eigenen Augen sehen zu können. Erst als ich vor den ersten Gemälden stand war mir bewusst, wie viel Glück ich hatte.

In mir drinnen fand ein Tornado von Gefühlen statt. Natürlich musste ich mich benehmen, aber meinen Eltern war bewusst, wie sehr ich die Ausstellung schon liebte und gerne einfach ein paar Gemälde zurück nach Hause genommen hätte.
Das wunderbare an Vermeers Kunst ist, dass er alltägliche und simple Momentaufnahmen zeigt, diese jedoch viele Emotionen darstellen und dem Besucher ein Gefühl der Gemütlichkeit gibt.
Auch die Details in den Gemälden ist nicht zu vergessen. Vermeer malte ganze Landkarten, wie es in Die Malkunst oder Der Soldat und Das lachende Mädchen. Sel

bst der Globus im Gemälde Der Astronom besitzt eine unglaubliche detailreiche Darstellung. Man wäre fast der Meinung, dass man sich ein Foto anschaut und kein Kunstwerk aus dem Barock.
Wäre es möglich gewesen (und wäre zum Ende hin der Hunger nicht so stark gewesen), hätte ich noch eine zweite, vielleicht sogar eine dritte Runde der Ausstellung durchgezogen. Jedoch waren wir alle zu hungrig und unsere Füße schmerzten schon allmählich.
Also war der letzte Stopp vor einem Restaurant natürlich der Museumsshop, wo ein paar Postkarten und andere Kleinigkeiten gekauft wurden, um dieses einmalige Erlebnis zu verewigen und festhalten zu können.