Exkursion der Erdkundekurse zum Nürburgring

Am Mittwoch, 19.06.2019, ist eine kombinierte Gruppe aus Schülerinnen und Schülern eines Erdkunde-Grundkurses 12 und des Erdkunde-Leistungskurses 11 zusammen mit Herrn Siehr und Herrn Walter an den Nürburgring gefahren.

Der Nürburgring wurde im Rahmen der Raumordnungspolitik auf Wunsch und Druck der Industrie als “erste deutsche Gebirgs-, Renn- und Prüfstrecke” erbaut, das historische Fahrerlager und die Nordschleife sind Zeugen dieser Zeit. Mit dem Bau der Grand-Prix-Strecke 1984 wurde der südliche Teil des Rings komplett neu gestaltet. Mit dem Versuch zur Umgestaltung hin zu einer Freizeitpark-ähnlichen Destination wurden die Gebäude an der Rennstrecke sehr stark umgestaltet und weitgehend neu gebaut.

Sowohl die Baumaßnahmen auf der Wasserscheide mit ihren Auswirkungen auf die Ökologie als auch auf Grund des Baus und der Auswirkungen der Veranstaltungen gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen im näheren Umfeld der Rennstrecke wurden als teilweise positive wie negative Aspekte vor Ort beleuchtet und analysiert, Chancen und Risiken des Nürburgrings für die Region thematisiert. Die wirtschaftliche Ebene spielte nicht nur mit den Veranstaltungen am Ring und den während des Besuchs allgegenwärtigen Vorbereitungen auf das 24h-Rennen eine Rolle, sondern auch mit der Energieversorgung, dem Partydorf “Grüne Hölle” und der stillgelegten Achterbahn sowie den Touristenfahrten auf der Nordschleife. Aber auch die Situation der kurzzeitig Beschäftigten wurde in den Blick genommen, zum Beispiel beim Aufräumen nach “Rock am Ring” und den anfallenden Müllmengen. Die sozialen Aspekte wurden sowohl aus Anwohnersicht als auch aus Besuchersicht thematisiert. Dazu zählen leider auch negative Auswirkungen wie zum Teil tödliche Unfälle auf den Straßen rund um den Ring nicht nur an Rennwochenenden.

Insgesamt wurde der Nürburgring als Leuchtturmprojekt der Raumordnungspolitik in Rheinland-Pfalz kritisch untersucht und im Lichte der Nachhaltigkeit analysiert. Ermöglicht wurde dies durch die fachkundige Führung eines ehemaligen Lehrers am Gymnasium Adenau und Fachberaters Erdkunde, Herrn Sander, dem wir dafür ganz herzlich danken möchten!