Vorbereitende Exkursion für die Themen Industrie und Tourismus
Am Morgen des 29.01. brachen 15 Erdkunde-LeistungskurslerInnen der 11.Stufe zu einer Exkursion in die Völklinger Hütte ins Saarland auf. Das UNESCO-Weltkulturerbe ist ein beeindruckendes Relikt der großen Zeit der deutschen Stahlindustrie und ermöglicht die Besichtigung von 7 ha vollständig erhaltener Industrie der 20.Jahrhunderts. Hier arbeiteten zur Zeit des Wirtschaftswunders über 20000 Menschen und produzierten Roherz zur Stahlproduktion.
Der ehemalige Hüttenarbeiter Herr Meyer führte die Schlosser in einer kurzweiligen zweistündigen Führung durch die einzelnen Teile der Eisenproduktion. Die schiere Größe und technische Ausgefeiltheit der Anlage beeindruckte dabei besonders. Den 26m hohen Hochofen, dem Herzstück der Hütte, konnte man dabei von oben bis unten besichtigen und jeden Schritt des komplizierten Prozesses nachvollziehen. Im Hochofen, befeuert durch Koks aus der eigenen Kokerei und angefeuert von auf 1200°C erhitztem Wind aus der Gebläsehalle wird Sinter geschmolzen. Darunter versteht man das Aufbereitung des sehr staubigen und körnigeren Roherzes, um höhere Erträge bei geringerem Unfallrisiko zu bekommen.
Seit 1994 ist die Hütte UNESCO Weltkulturerbe und wurde über die Jahre immer mehr touristisch aufgewertet. Über 1,5 Millionen Euro werden jährlich aus Fördermittel und Eintrittsgeldern investiert, um sie weiterzuentwickeln. So werden immer wieder größere Kunstaustellungen (aktuell: Queen Elisabeth und Banksy) gezeigt und die Hütte ist auch ohne Führung durch Infotafeln und Multimedia-Präsentationen lehrreich zu besichtigen. Bis zu 350000 Touristen besuchen die Hütte jedes Jahr.
Nach einem tiefen Einblick in einen treibenden Faktor der Industrialisierung, der Waffenproduktion und des Wirtschaftswunders in Deutschland und dessen Nutzung in der Gegenwart lässt sich konstatieren: Diese Exkursion hat sich gelohnt!