Unser MINT-Großprojekt am Schuljahresende ist bewältigt. Am 11.07.23 hat die Stratosphären-AG erfolgreich einen Ballon in die Stratosphäre steigen lassen.
Unter dem Applaus der versammelten Schulgemeinschaft stieg der Ballon um 11.10 h von der Schlosswiese auf. Fast wäre der Start noch an einer Startschnur gescheitert, die sich in einer Öse verhedderte. Aber der Ballon ließ sich befreien und entschwand dann in östlicher Richtung aus der Sicht.
Der Ballon überquerte den Militärflugplatz Erbenheim. Wie gut, dass das Team alle Vorschriften beachtet sich vom dortigen Tower eine Startfreigabe hatte geben lassen.
Der Ballon konnte noch bis etwa Hofheim im Taunus getrackt werden. Danach hatte der eine verbaute GPS-Sender erwartungsgemäß aufgrund der Höhe keinen Mobilfunkempfang mehr, und der andere, der eigentlich komplett über Satellit arbeiten sollte, ließ uns im Stich und sendete keine Daten.
Begleitet von einem Kamerateam des ZDF startete dann das Bergungsteam in zwei Autos und fuhr mit Herrn Walter und Herrn Frank in den Main-Kinzig-Kreis. Eine Vorherberechnung hatte ergeben, dass die Flugroute den Ballon dorthin führen würde.
Banges Warten auf einem Parkplatz in Gründau-Lieblos, ohne dass der genaue Ort des Ballons bekannt war. Das Team glaubte Ballon und Sonde fast schon verloren und entschied sich, die letzte bekannte Position anzufahren, um dort sicherheitshalber nachzusehen.
Auf der Rückfahrt dann die große Überraschung: Ein Tracker meldete sich aus Koblenz, allerdings mit einer zunächst noch recht ungenauen Positionsangabe. Der Ballon hatte also eine ganz andere Route genommen. Da der Ballon in einem dichtbebauten Gebiet gelandet war, informierte das Team vorsichtshalber die Polizei. Sie half sogar mit einem Streifenwagen bei der Suche, leider erst einmal vergeblich.
Im Laufe des Abends konnten die Schülerinnen und Schüler dann doch noch genauere Standortdaten empfangen. Beide Tracker wiesen auf ein Hausdach hin, ein Flachdach eines großen Bürogebäudes. Es gelang dann schnell, eine Adresse ausfindig zu machen.
Am Mittwochmorgen wurde dann die Firma ETL in Koblenz erreicht, eine große Wirtschaftsberatungs- und Steuerkanzlei, und es wurde uns versprochen, dass der Hausmeister auf dem Dach nachsehen würde – allerdings erst am Donnerstag. So verging dann ein weiterer Tag, an dem niemand wusste, ob die Sonde überhaupt noch intakt ist und Daten gespeichert hat.
Am Donnerstagmittag fuhr dann Herr Frank nach Koblenz und konnte die Sonde in Empfang nehmen – äußerlich leicht lädiert, aber das war zu erwarten. Die Styroporbox schien dennoch die Landung am Fallschirm gut überstanden zu haben.
Sehr groß war dann die Freude, als noch am gleichen Abend die ersten Daten gesichert werden konnten. Weitere Auswertungen werden folgen, über die weiter auf der Homepage berichtet wird. Aber schon jetzt kann die Mission als großer Erfolg bezeichnet werden, und das Projektteam ist glücklich, dass sich die Anstrengungen der letzten Wochen gelohnt haben.