Erfahrungsbericht: Berlinexkursion des Sozialkunde-Leistungskurs 11

Wir, der 11er Sozialkunde Stammkurs von Herrn Monz, durften vom 03.02 bis zum einschließlich 07.02.2020 an einer Kursfahrt nach Berlin teilnehmen.

Ziel dieser Kursfahrt war es für uns als Leistungskurs, weitere Eindrücke des politischen Geschehens und wichtiger politischer Organe zu sammeln.

Als wir am Montag nach einer langen Zugfahrt etwa um 13 Uhr Berlin erreichten, checkten wir in unserem Hotel ein, welches sich direkt am Hauptbahnhof befand. Gegen Nachmittag begann dann unser erster Spaziergang auf dem Weg zum Bundestag. Es war sehr erstaunlich, den Bundestag zur Abwechslung mal „live“ zu sehen, und nicht wie sonst nur im Fernsehen. Eine Gruppe aus unserem Kurs hielt vor den anderen ein kurzes Referat zu der Entstehung und Geschichte, der Bauweise sowie den Aufgaben und Funktionen des Bundestags. Gerne hätten einige von uns sofort den Bundestag von innen persönlich gesehen, doch das musste leider auf den nächsten Tag verschoben werden. Stattdessen besichtigten wir im Anschluss das Brandenburger Tor. Nachdem wir auch zu dieser Sehenswürdigkeit ein Kurzreferat hörten, zückten alle ihre Handys, um begeistert Fotos vor dem Tor zu machen. Es war etwas Besonderes als MainzerInnen vor dem Brandenburger Tor zu stehen, welches in der Dunkelheit hell-gold aufleuchtet und von vielen Menschen bewundert wird. Nach diesem kurzen Ausflug hatte der Kurs den restlichen Abend frei, um inmindestens 3er Gruppen Berlin weiterhin zu erkunden.

Am nächsten Tag stand eine Führung durch den Bundestag auf dem Plan. Bevor wir in das Gebäude eintreten durften, wurden wir einer Sicherheitskontrolle unterzogen, welche die Identität aller BesucherInnen feststellen und dafür sorgen wollte, dass wir nichts Unerlaubtes (Waffen, spitze Gegenstände, …) in den Bundestag mitnehmen. Als wir dann in das Gebäude reinkamen, durften wir zuerst auf der Besuchertribüne des Plenarsaals Platz nehmen. Uns wurde erklärt, wie die Sitzverteilung im Bundestag aussieht, wo welche Personen oder Ämter ihre Plätze haben, wie Abstimmungen getroffen werden, welche Merkmale des Bundestags hier wiederzufinden sind, und vieles mehr. Anschließend wurden wir von der Grünen- Abgeordneten Tabea Rößner zu einer Führung eingeladen. Sie hat uns von ihren Aufgaben als Bundestags-Abgeordnete erzählt, und hat auch von ihrem Tagesablauf berichtet. Schnell wurde uns klar, dass das Berufsleben eines Abgeordneten sehr anstrengend ist und oftmals kaum mit einem Privatleben verknüpft werden kann. LangeTage, viele Termine, harte Debatten und einige Auseinandersetzungen prägen das Leben eines Politikers. Daraufhin führte sie uns durch restliche Teile des Gebäudes, unter anderem zu dem absoluten Highlight: Die Glaskuppel! Danach folgte ein Mittagessen im Abgeordnetenhaus direkt nebenan. Der Tagesplan für den Dienstag war somit beendet.

Am Mittwoch besuchten wir das Bundeskanzleramt. Wir bekamen hier eine sehr informativeFührung, welche uns einiges über die Bauweise und die besonderen Merkmale der Residenz der Bundeskanzlerin erzählte. Das Gebäude wurde sehr aufwendig gebaut, geprägt durch viele Einzelheiten und Details. Es fühlte sich für den gesamten Kurs so an, als würde man durch ein großes Museum laufen, welches strengstens kontrolliert wird. In diesem Gebäude befanden sich Orte, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt, wie z.B. der große braune Tisch an dem regelmäßig alle Teile der Bundesregierung Platz nehmen, um sachlich über Themen zu diskutieren. Anschließend gingen wir an der East-Side-Gallery entlang. Hier sahen wir weite Teile der Berliner Mauer, die allerdings nicht dieselbe wie früher ist. Sie wurde sehr farbenfroh bemalt, mit Bildern, die heute aktuell sind und teilweise sogar heutige politische Themen ansprechen. Eine echte Sehenswürdigkeit!

Der darauffolgende und somit letzte Tag für unsere Ausflüge war für die meisten in unserem Kurs das Highlight der gesamten Fahrt. Vormittags besichtigten wir ein Stasi Gefängnis. Auch hier bekamen wir eine Führung von einem älteren Mann, welcher selbst zur Zeit der Stasi in genau diesem Gefängnis für 4 Jahre inhaftiert worden war. Er erzählte uns von seinem Lebenslauf, den Dingen, die er in diesem Gefängnis erlebt hatte und den Methoden der Gefängniswärter. Jedes Zimmer, jeder Gang in diesem Gebäude brachte für den Ex- Inhaftierten schreckliche Erinnerungen mit sich. Beleidigungen, Gewalt, menschenverachtendes Verhalten und Gesetzlosigkeit standen auf der Tagesordnung. Die Führung betrug etwa 3 Stunden, und in dieser Zeit konnte sich jeder in sein Leben hineinversetzen. Nach unserem Aufenthalt in dem Gefängnis folgte ein gemeinsames Essen in einem Restaurant. Daraufhin besuchten wir den Bundesrat. Nachdem wir auch hier eine kurze Führung durch das Gebäude bekamen, folgte ein Planspiel. Jeder von uns bekam Rollen zugewiesen, in denen wir wie Ministerpräsidenten der Bundesländer Reden halten mussten und uns mit einem gesellschaftlich sehr kontrovers diskutierten Thema auseinandersetzen mussten: Die Legalisierung von Cannabis.

Am Freitag startete um 8 Uhr unsere Abreise. Die einen freuten sich auf ihr zu Hause, die anderen wiederum wollten Berlin nicht mehr verlassen. Es war für alle eine sehr schöne Zeit,in der wir als Kurs näher zusammenkamen und viele inspirierende Erlebnisse machten.

UnserFazit: Die Berlinfahrt ist auf jeden Fall empfehlenswert.

Alexander Liedtke, 11SKW1