Mitte September hatte ich das Glück vier schöne und interessante Tage (und drei Nächte) in Straßburg zu verbringen.
Wie, was und warum?
Ich wusste zu Beginn auch nichts, außer, dass die Rede, die ich für den Deutschunterricht geschrieben hatte, anscheinend einen Preis beim Europäischen Wettbewerb gewonnen hatte. Nach mehreren Emails wurde klar, dass ich es auf die Bundesebene geschafft hatte und es sich um einen Reisepreis handelte wobei ich mich zwischen 5 Zielen, bzw. Programmen entscheiden konnte. Aufgrund meiner Liebe zu Frankreich und anderen praktischen Gründen fiel meine Wahl also auf das Europa-Seminar in Straßburg, veranstaltet von der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Was diese genau ist und in welchen Bereichen sie tätig ist (beispielsweise auch die Vergabe von Stipendien), das wurde uns nach ein paar obligatorischen Kennenlernspielen auf der Wiese des European Youth Centers bei Kaffee und Keksen erklärt. Wir, das waren die 16 Teilnehmer*innen, also Bundespreisträger*innen aus den verschiedensten Teilen Deutschlands, besonders stark vertreten aus Bayern und Hessen. Ich war sehr inspiriert von den tollen und ganz unterschiedlichen Beiträgen der Anderen aus den Bereichen Kunst, Deutsch und Musik und von der schönen Gemeinschaft, die sich auch in den programmfreien Stunden gebildet hat.
Viele waren das zumindest tagsüber allerdings nicht, da es in Straßburg sehr viel Wichtiges zum Thema Europa zu besichtigen gab. So haben wir einen Einblick in den Europarat, das Europäische Parlament und die Arbeit des Fernsehsenders „Arte“ bekommen und außerdem eine Bootsfahrt durch Straßburg und ein Planspiel zur Europawahl gemacht. Während der gesamten Zeit wurden Mahlzeiten und Reisekosten von der FES übernommen, sogar das Essen in der genialen und zu Recht berühmten Kantine von Arte.
Persönlich hat mich besonders beeindruckt, so nah am Zentrum politischer Entscheidungen und umgeben von Politiker*innen und Aktivist*innen zu sein. Bei einem Empfang und Abendessen mit EuropeTalks hatten wir die Möglichkeit mit jungen engagierten Menschen aus Europa ins Gespräch zu kommen, was meine Sichtweise auf (Europa-)Politik erweitert und bereichert hat. Außerdem war eine praktische Anwendung meiner schulisch erworbenen Sprachkenntnisse in Französisch und Englisch möglich.
Ein weiteres Highlight war der bereits erwähnte Besuch des Europäischen Parlaments, wo wir zwar, zu unserer großen Enttäuschung, Ursula von der Leyens Rede zur Lage der Union verpasst haben, jedoch ein paar Sätze ihrer Antwort auf die Reden der Fraktionsvorsitzenden live im Plenarsaal gehört haben. Anschließend konnten wir dem Abgeordneten Tiemo Wölken Fragen stellen, die wir am Tag zuvor beim Planspiel herausgearbeitet hatten.
Abgesehen von Politik und Bildung haben wir auch den schönen Flair der Straßburger Innenstadt bei Nacht genossen. Verträumte Kanäle, malerische Fachwerkhäuser und elsässischer Wein… Dafür hat es sich gelohnt ein paar Stunden weniger Schlaf zu bekommen. Trotz der kurzen Zeit habe ich Kontakte geknüpft, die hoffentlich noch lange halten und persönlich als auch bildungstechnisch habe ich viel von der Reise mitgenommen.
Als Fazit empfehle ich definitiv jedem, am Europäischen Wettbewerb teilzunehmen und danke den Lehrer*innen, die uns dazu motivieren!
Amanda, MSS13