Seit einigen Jahren gibt es eine Kooperation zwischen der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft und unserer Schule. Jedes Jahr im Februar verbringen die Schülerinnen und Schüler der Biologie-Leistungskurse der 12. Jahrgangsstufe einen Tag im Mainzer Sand statt in der Schule. Dort helfen sie unter Einsatz ihrer körperlichen Kräfte mit, dieses einzigartige Naturschutzgebiet in seiner Form zu erhalten.
Der Mainzer Sand ist ein besonderes ökologisches Juwel: Er hat eine in Europa einzigartige Pflanzenwelt, Relikt der nacheiszeitlichen Steppenlandschaften. In ganz Mitteleuropa ist es das einzige Gebiet, in dem sie sich in dieser Form und Artzusammensetzung erhalten hat.
Rechtlich schlägt sich die Bedeutung des Mainzer Sandes in verschiedenen Schutzstati der höchsten Kategorien nieder. Seit 1939 ist er auf nationaler Ebene als Naturschutzgebiet ausgewiesen, das 1997 um weitere Flächen ergänzt wurde. Höchsten Schutz genießt er auch auf europäischer Ebene: Er gehört zum Natura 2000 Netzwerk, mit dem die europäische Staatengemeinschaft den Verlust der biologischen Artenvielfalt stoppen will. Damit ist er Teil unseres gemeinsamen europäischen Naturerbes und als solches als FFH- und EU-Vogelschutzgebiet geschützt.
Die Rheinische Naturforschende Gesellschaft (RNG) fördert gemeinsam mit Pflegeorganisationen wie dem AK-Umwelt-Mombach, der Naturschutzgruppe-Ingelheim NSGI, der GNOR (Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie) und der NABU Ortsgruppe Mainz die Erhaltung und Wiedergewinnung ehemals landschaftsprägender, heute aber fast verschwundener Biotoptypen. Die Pflegemaßnahmen finden unter Führung und mit wissenschaftlicher Unterstützung der Naturschutzbehörde statt.
Der Schutz der seltenen Pflanzen und Tiere ist nur möglich, wenn die trockenen und nährstoffarmen Biotope des Mainzer Sandes erhalten werden können. Aber gerade hierin liegt ein großes Problem. Die Sand- und Trockenrasen des Mainzer Sands haben sich durch Schad- und Nährstoffeinträge bereits stark verändert. Aktuelle Gutachten zeigen, dass die Stickstoff liebenden Allerweltsarten auf dem Vormarsch sind. So finden sich in den lichten Kieferbeständen starke Brombeerhecken und dichte Landreitgrasbestände in den Dünentälern. Seltene Sand- und Pionierarten gehen immer weiter zurück. Sie werden von den konkurrenzstärkeren Arten überwachsen und verdrängt.
Unsere Aufgabe besteht darin, diese konkurrenzstarken Allerweltsarten zu bekämpfen. Mit Spaten, Hacken und Scheren, körperlicher Kraft und viel Motivation, sich nicht nur theoretisch mit Ökologie zu beschäftigen.
Die nächste Pflegeaktion findet am
Mittwoch, den 1.2. statt.
Treffpunkt ist um 8.45 Uhr
die Endhaltestelle
der Buslinie 60 Am Polygon
Bitte, einen Spaten mitbringen, wer einen hat! Wir werden überwiegend Weißdornbüsche ausgraben. Daher auch dicke Handschuhe mitbringen. Eine Thermoskanne mit heißem Tee tut bestimmt gut…