Auch an unserer Schule lernen seit geraumer Zeit Kinder und Jugendliche, die ihre Heimat verlassen haben, weil Krieg und Gewalt es nicht zuließen, dort weiter zu bleiben. Sie haben Deutsch gelernt und sich in den Schulalltag am Schlossgymnasium eingelebt.
Aber was wissen die Eltern dieser Kinder vom deutschen Schulalltag und insbesondere vom Alltag am Schlossgymnasium? Sie selbst haben ganz andere Erfahrungen mit Schule gemacht. Oft bilden die Kinder und Jugendlichen in einem Rollentausch die Brücke für ihre Eltern zwischen alter und neuer Heimat.
Der Arbeitskreis Sozialkompetenz des SEB hatte diese Eltern zusammen mit ihren Kindern eingeladen, um sie in der Schulgemeinschaft willkommen zu heißen und um einander besser kennenzulernen. Bei Kaffee, Tee, Kuchen und Brezeln fanden in der Mensa sehr nette Gespräche statt:
Wie gut klappt es mit der Sprache in der Schule, gibt es Probleme beim Schulweg und wie gefällt es den Familien in Mainz zu leben? Zu diesen und anderen Themen tauschten sich die Eltern aus. Die Verständigung klappte sehr gut, und wo es mal nicht weiter ging, sprangen die Jugendlichen als Dolmetscher ein. Aber auch wir bekamen einen kleinen Einblick in die arabische Sprache und die Umstände der Flucht.
Es hat uns sehr beeindruckt, wie gut nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen schon vertraut mit der deutschen Sprache waren. Anhand von den arabischen Seiten im Mainzer Familienmagazin kuckuck! ließen wir uns ein wenig von der arabischen Schriftsprache erklären. Wenn wir umgekehrt diese erlernen müssten, würden wir vor einer großen Herausforderung stehen.
Neben dem SEB waren auch Frau Ding und Herr Stadler von Seiten der Schule dabei. Und bereits in der Vorbereitung des Treffens und auch an diesem Nachmittag standen uns Mitglieder des Schlosspatenprojektes zur Seite, die uns mit ihren Erfahrungen sehr unterstützt haben. Clara Hofmann (Mitglied des Schlosspatenprojektes) leitete dann auch die Führung durch Teile der Schule.
Noch war die Resonanz auf die Einladung ein wenig verhalten, aber ein erster Anfang ist gemacht. Der SEB wird solche Treffen auf jeden Fall wiederholen.
Mit ma’a s-salamah / tschüss haben wir uns voneinander verabschiedet.
(Bericht erschienen auf der SEB-Homepage)