Allgemeine Zeitung | 21 Schulen in Rheinland-Pfalz setzen Informatik-Schwerpunkt

Zehn Gymnasien, neun Realschulen plus und zwei IGS zeigen Mut zum Aufbruch und treten mit Schuljahresbeginn 2020/21 als Informatik-Profil-Schulen an.

MAINZ – Zum Beginn des Schuljahres 2020/21 gehen in Rheinland-Pfalz 21 Informatik-Profil-Schulen (IPS) an den Start. In diesen weiterführenden Schulen – zwei Integrierte Gesamtschulen, neun Realschulen plus und zehn Gymnasien – wird künftig Informatikunterricht ab Klasse 5 bis hin zu Grund- und Leistungskursen in der Oberstufe angeboten. Bei der Auftaktveranstaltung im Gymnasium am Kurfürstlichen Schloss in Mainz  am Montag sprach Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) von einer „bundesweit einzigartigen Konzeption“, weil sie schulartenübergreifend sei. Ähnliche Schwerpunktsetzungen im Bereich Informatik gibt es zwar auch in anderen Bundesländern, in der Regel sind sie aber auf Gymnasien beschränkt.
Neben dem  Schlossgymnasium haben mit dem Maria-Ward-Gymnasium sowie dem Gymnasium Oberstadt zwei weitere Mainzer Schulen erfolgreich am Bewerbungsverfahren teilgenommen, außerdem die Carl-Zuckmayer-Realschule plus Nierstein sowie die Rochus-Realschule plus Bingen. Ursprünglich sahen die Planungen des Landes vor, 15 Informatik-Profil-Schulen einzurichten. Weil das Konzept bei den Schulen auf so großes Interesse gestoßen sei, habe man die Zahl auf 21 erhöht und auch die Anschubfinanzierung auf insgesamt knapp 400 000 Euro aufgestockt, sagte ein Ministeriumssprecher.
Für das große Interesse „und den Mut, etwas Neues anzugehen“, sprach Hubig den Schulen ausdrücklich ihren Dank aus. Eine Ausweitung des IPS-Konzeptes auf noch mehr Schulen sei schon aufgrund des Mangels an Fachlehrkräften derzeit nicht möglich. Die bestehenden IPS will sie deshalb als „Leuchttürme“ verstanden wissen: Von den dort gemachten Erfahrungen sollen auch die anderen Schulen in Rheinland-Pfalz profitieren. Den neuen Schulen komme große Bedeutung zu bei der Umsetzung der Digitalstrategie des Landes mit ihren drei Säulen: früh einsetzender Informatikunterricht, Vermittlung umfassender digitaler Bildung sowie Fortbildung und Vernetzung.
Die inhaltliche Ausgestaltung der künftigen schulischen Angebote liegt bislang nur skizzenhaft vor. Die Rede ist etwa von Arbeitsgemeinschaften zu Themen wie Robotik, Medienkompetenz oder Computerspiele. Mit der Entwicklung von Lehrplänen sei gerade eine Kommission beschäftigt, sagte die Ministerin. Zum Konzept gehört auch eine Kooperation mit Hochschulen: Diese sollen die IPS beim Unterricht für die Klassenstufen 9 und 10 supporten, der im Rahmen von Projekttagen stattfindet. Weitere Unterstützung erfahren die IPS durch ein Fortbildungsangebot für Lehrkräfte, das, so verspricht das Ministerium, auf die besonderen Herausforderungen an diesen Schulen zugeschnitten sei. Außerdem soll an jeder der 21 Schulen ein interner IPS-Koordinator installiert werden.
Und auch das ist bereits ausgemachte Sache: Jede neue Informatik-Profil-Schule erhält einen Klassensatz nagelneuer, baugleicher Notebooks – auch, um die Zusammenarbeit im Netzwerk zu erleichtern.

Quelle: https://www.allgemeine-zeitung.de/politik/rheinland-pfalz/21-schulen-in-rheinland-pfalz-setzen-informatik-schwerpunkt_20779983 am 27.10.19