2. Welche Probleme sehen Sie in Mainzer Schulen, die Sie unbedingt beheben möchten?

Manuela Matz (CDU)

Also mein Wunsch ist es, dass alle Schülerinnen und Schüler in Mainz mit einem mobilen Endgerät ausgestattet werden und, dass vor allem auch die Schule mit entsprechend guter Technik ausgestattet wird. Also Smartboards statt normalen Kreidetafeln. Ich glaube, das ist eine gute Möglichkeit, die Schulen für die Zukunft fit zu machen. Vor allem braucht jede Schule, ich nenne es mal einen IT-Hausmeister. Also jemanden, der sich um die IT kümmert, vielleicht mal eine Lampe im Beamer austauscht, mal ein Kabel besorgt oder einfach zur Verfügung steht.

Nino Haase – parteillos

Der bauliche Zustand der Mainzer Schulen ist eine Katastrophe. Er hebt sich sogar noch negativ von den anderen Städten und Landkreisen ab. Das ist weniger ein pädagogisches, sondern mehr ein bauliches Problem. Auch dort gibt es etwas, das ich immer wieder nach vorne bringen möchte, oder noch immer wieder betonen möchte. In die Modernisierung und personelle Neugestaltung und Neuaufstellung der Verwaltung muss man ja wirklich ganz massiv investieren. In Ausbildungen vor Ort, für Handwerksberufe, natürlich für Pflege und Kita, aber in den Bereichen, dass die GWM (Gebäudewirtschaft Mainz) wieder so aufgestellt ist, dass gemeldete Schäden und Mängel auch zeitnah und schnell behoben werden. Wir haben da einen großen Stau und da müssen wir einfach schneller in unserem Genehmigungsverfahren werden.

Vielleicht liegt es auch an den Ausschreibungen, dass wir beim Land auch mal klopfen, dass wir als Kommunen die Ausschreibung zum Beispiel an einen Generalunternehmer machen dürfen. Oftmals müssen wir so einzelne Gewerke (Leistung im Bauwesen) ausschreiben und das ist einfach sehr aufwendig. Das sind alles Sachen, die zu einer Modernisierung der Verwaltung dazugehören. Sowas würde sich dann, bei Erfolg, auch bei einer schnelleren baulichen Suche bei den Schulen widerspiegeln.

Christian Viering (Bündnis 90/ Die Grünen)

Ich glaube, was wir als Kommune machen können ist zum einen die Raumsituation zu verbessern. Wir müssen, um den Klimawandel wirksam zu bekämpfen, vier Prozent der Bestandsgebäude in unserer Stadt jährlich sanieren. Dazu gehören auch die Schulgebäude und wenn wir die Schulgebäude sanieren, können wir auch gemeinsam mit den Schüler*innen und den Lehrkörpern den Raumbedarf abfragen und was es braucht, um modernes Lernen zu ermöglichen. Auch müssen wir einen Lernort ermöglichen, an dem man sich gerne aufhält und wo man dann auch Sachen, wie Klimaschutz oder Artenvielfalt durch Dach oder Fassadenbegrünung und entwickelte Schulhöfe, wie jetzt beispielsweise im Schlossgymnasium schon umgesetzt, erlebbar macht.

Dr. Marc Engelmann (FDP)

Der Evergreen sind zwar natürlich Toiletten, aber was ich viel wichtiger finde, ist, dass die Schulen digitale Lernmittel, vor allem digitale Endgeräte, haben, deren Organisation von IT-Dienstleistern verwaltet werden. Einfach damit nicht jeder Lehrer oder Schüler das selbst noch einrichten muss. Sondern das muss Plug and Play sein, genau wie es in Unternehmen auch ist.

Lukas Haker – Die PARTEI

Ich habe gehört, dass irgendwo ein paar Tablets im Keller rumliegen und nicht jeder Schüler und jede Schülerin mit Endgeräten ausgestattet wurde, sei es Tablets oder auch Overhead-Projektoren. Ich glaube das ist nicht so gut. Das kann man bestimmt ganz einfach beheben, indem man einfach mal in die Keller geht und die Tablets alle rausholt. Das sollte gar nicht so schwer sein und das dürften Lehrer auch hinbekommen.

Martin Malcherek (Die LINKE)

In Mainzer Schulen, oder schon generell, merken wir heutzutage, dass es wichtig ist, dass neben dem, was in der Schule passiert und auch dem, was zu Hause passiert, grundsätzlich noch mehr passieren muss. Das betrifft die Freizeitgestaltung. Als Schüler muss man die Möglichkeit bekommen seine Freizeit so zu gestalten, dass es Spaß macht.

Des Weiteren sehe ich da die Aufgabe für Schulsozialarbeit. Schulsozialarbeit gibt es in Mainz viel zu wenig und wird es auch in den nächsten Jahren nicht genug geben, weil dafür zu wenig Geld aus dem Haushalt kommt.

Mareike von Jungenfeld (SPD)

Also ich glaube, das, was ich auch aus Erzählungen und aus dem Austausch bei verschiedenen Diskussionsrunden, auch in Schulen, mitbekommen habe, war tatsächlich das Thema Digitalisierung und auch das Thema Schultoiletten. Jetzt fragt man sich warum, aber es ist einfach ein echtes Thema in der Schülerschaft und es wäre mir schon wichtig, dass wir einfach auch in der Verwaltung dann schauen, wie wir priorisieren können, dass Schultoiletten irgendwie ordentlich und sauber sind. Aber dass sie auch intakt sind und auf dem neusten Stand. Deswegen haben wir auch im Stadtrat beschlossen, dass zum Beispiel kostenlose Hygieneprodukte an den Mainzer Schulen erhältlich sein sollen.

Beim Thema Digitalisierung braucht es einfach, auch unabhängig vom Geldbeutel der Eltern, immer die entsprechende technische Ausrüstung für jede*n Schüler*in und das muss Standard sein. Genauso, wie man Bücher hat, braucht man jetzt auch das entsprechende Endgerät. Tatsächlich auch mit der Möglichkeit, sich ins WLAN oder ins LTE-Netz einzuwählen, weil auch da, also das ist meine Perspektive, auch als Sozialdemokratin, darf es nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen, ob man zuhause WLAN hat oder nicht. Oder ob man auch noch Datenvolumen benötigt. Das finde ich sehr entscheidend und natürlich auch, dass die Schulen entsprechend ausgestattet sind.