Von Montag auf Dienstag machten sich der Französisch-Grundkurs 12 unter der Leitung von Frau Götten, der Deutsch-Leistungskurs von Frau Treidel, der Französisch-Leistungskurs von Herrn Sievers und der Geschichte-Grundkurs von Herrn Sewerin zum ersten Mal in dieser Kombination auf den Weg nach Metz, um am nächsten Tag die Gedenkstätten und das Museum in Verdun zu besichtigen. Um 8 Uhr morgens ging es mit einem Reisebus von der Schule aus los und zur Mittagszeit erreichten wir Metz. Dort hatten wir den Nachmittag zur freien Verfügung, nachdem wir als Gruppe die Kathedrale von Metz besichtigt hatten. Während der Freizeit besichtigten wir auch andere Sehenswürdigkeiten wie den Temple Neuf und das Opernhaus Théâtre de Metz.
Am nächsten Morgen verließen wir zeitig unsere Jugendherberge, um in Verdun das Beinhaus von Douaumont zu besuchen. Es ist eine französische nationale Grabstätte für die Gebeine der Gefallenen, die nach der Schlacht von Verdun nicht identifiziert werden konnten. In diesem Gebäude sollen die Überreste von über 130.000 französischen und deutschen Soldaten aufbewahrt sein. Auf dem Gelände davor ist ein Friedhof angelegt, auf dem 16.000 weiße Kreuze stehen, die nach Nationalität und Glaubenszugehörigkeit der Gefallenen angeordnet sind. Erst wenn man den Anblick dieser Kreuze vor Augen hat, wird einem wirklich bewusst, wie groß die Zahl der getöteten Menschen ist, deren Gebeine im Beinhaus von Douaumont aufbewahrt werden.
Auf dem Rückweg besuchten wir das Mémorial de Verdun. Direkt nach dem Eingang des Museums wurde uns durch viele Schaubilder und Filme der Ablauf des Ersten Weltkriegs erklärt. Im Museum gab es ebenso eine große Kollektion von historischen Objekten wie Waffen, Uniformen und Fahrzeugen aus dem Krieg. Doch was mich für den Rest meines Lebens schwer belasten wird, sind die “Feldpostbriefe” der Soldaten. Aus diesen Briefen konnte man die Gedanken der Soldaten an der Front herauslesen. Ein Soldat schreibt über seine Hoffnung, dass der Krieg bald zu Ende geht und er seinen Sohn wiedersehen wird. Ein anderer Soldat beschreibt, unter welch widrigen Umständen sie leben müssen und gleichzeitig zusehen müssen, wie unzählige Menschen, die jünger oder älter sind, qualvoll sterben. Ich finde, dass diese Briefe eine der erschütterndsten Quellen des Ersten Weltkriegs sind, denn daraus kann man lesen, welche Furcht die Soldaten an der Front bei Verdun durchmachen mussten.
Wir beendeten unsere Exkursion nach einer Wanderung auf einem durch Granateneinschläge übersäten Schlachtfeld bei Verdun.