Oh ja, das ist eine gute Frage. Was man an den Schulen machen könnte, ist zum einen erstmal die ganzen Schulen energetisch sanieren, soweit es zulässig ist und möglichst viel Photovoltaik auf die Dächer zu machen. Da hat man bei Schulen viele Möglichkeiten und wenn es um die Schulen selbst geht, haben Schulen ja auch oft selbst Ideen. Wie zum Beispiel ihren Innenhof neu zu gestalten, grüner zu gestalten. Schülerprojekte in den Schulen zum Thema Klima sind gerne gesehen. Da würde ich immer zum Dialog zur Verfügung stehen. Aber ich glaube ich wäre der Falsche, um den Schulen zu sagen, welche Projekte sie innerhalb der Schule machen sollen. Es gibt da eindeutig andere Menschen, die näher an diesem Thema in Schulen dran sind. Also zum Beispiel Lehrer und Schüler selbst.
Also zum einen haben die Schulhäuser viele Möglichkeiten, indem man Photovoltaik zum Beispiel auf die Dächer bringt, indem man energetische Sanierung durchführt. Zum anderen ist aber auch die entsprechende Pädagogik wichtig, also eine klimafreundliche Pädagogik, wobei wir berücksichtigen müssen, dass auch die Lehrkräfte ständig lernen. Wir alle lernen immer mehr und neue Dinge. Auch die Politiker*innen lernen täglich dazu, wie man Klimaschutz betreiben muss und entsprechend umsetzten sollte. Das ist eben die Herausforderung. Wir müssen verstehen, dass wir uns permanent bewegen müssen, permanent an neue Bedingungen anpassen müssen und neue technische Möglichkeiten verwenden, um dem Klimawandel zu begegnen und die Klimafolgen abzumildern.
Wir müssen bei allen öffentlichen Gemeinschaften, die wir in Mainz haben, und dazu zählen auch Schulen, schauen, dass wir dort schnell Photovoltaik-Anlagen bauen. Fünf oder sechs Prozent unseres Energiebedarfs werden quasi auf dem Stadtgebiet erzeugt und das ist deutlich zu wenig. Das meine ich mit dem Investieren in Fachkräfte; diese müssen vor Ort ins Planungspersonal gehen und können dann solche Aufgaben bewältigen. Beispielsweise, dass die Schulen gedämmt werden; natürlich ist das nicht möglich, wenn es um den Denkmalschutz geht. Aber auch, dass wir natürlich bei den schulischen Leistungen darüber nachdenken, ob man Nachhaltigkeitsprojekte mit aufnimmt, ob man etwas organisiert und eine gewisse Sensibilisierung erzeugt. Ich finde es besonders wichtig die Jugendlichen politisch zu beteiligen. Als Oberbürgermeister möchte ich auch permanente Einwohnerversammlungen vorantreiben. Somit kann man den Stimmen eine Plattform geben und so kann man auch viel mehr erreichen.
Da, wo die Gebäude auch im städtischen Eigentum sind, und die Stadt ist ja Schulträger, fände ich es toll, wenn man eine Vorbildrolle einnehmen könnte. Ich stehe auch dafür, dass Mainz bis 2035 klimaneutral wird und dazu gehören auch Schulgebäude. Wenn man dort auch sagen kann: „Jawohl, wir fangen jetzt tatsächlich mit einer entsprechenden energetischen Sanierung an“, können wir schauen, ob man auf bestimmten Schulen Photovoltaik installieren kann. Man muss sich jetzt auch als Stadt entscheiden. Grundsätzlich muss die Stadt Vorbild sein und muss ein Stück weit auch ihre Vorreiterrolle beim Thema Nachhaltigkeitsthemen annehmen.
Ich finde es wichtig, dass auch das Thema Klimaschutz, Klimawandel und das Gegensteuern zu einem großen Teil in der Schule, an die Schülerinnen Schüler, herangetragen werden soll. Wir haben es uns zur Aufgabe genommen, als Stadt Mainz bis 2035 klimaneutral zu werden. Das bedeutet, dass wir alle Gebäude, die vor 2000 entstanden sind, voll sanieren müssen. Das heißt, wir brauchen natürlich die entsprechende Man und Woman Power, um das umzusetzen. Deswegen werbe ich dafür, dass sich junge Menschen, wenn sie etwas konkret für den Umweltschutz tun wollen, auch in diesen Bereichen ausbilden lassen sollen. Wir brauchen dringend Menschen, die sich mit diesen ganzen Technologien auskennen, wir brauchen dringend Ingenieure, Forscher usw., die neue Technologien entwickeln. Deswegen ist mein Traum, auch schon in der Schule ein entsprechendes Verständnis dafür zu schulen und ganz konkret dafür, was man für den Umweltschutz tun kann, wenn man sich in entsprechenden Bereichen beruflich betätigt.
Man muss die Gebäude so gestalten, dass sie im Prinzip schon Teil von pädagogischen Konzepten sind, indem sie einfach Umweltschutz, Klimaschutz und Artenschutz erlebbar machen. Eben durch eine stärkere Begrünung von Schulhöfen oder Fassaden, Dächern und einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, die das eben ermöglicht. Dass muss dann auch sichtbar für die Schüler*Innen sein und muss auch Teil des Unterrichts sein. Es kann auch zur Diskussion stehen, ob Schüler*Innen die Möglichkeit haben das selbst zu pflegen und zu gestalten. Sie können sich dann überlegen, welche Pflanzen sie pflanzen wollen, die gut für Insekten sind, oder wie man mehr Bienen anlockt. Sowas ist wichtig, wenn wir über Artenvielfalt reden. Das muss in den Schulalltag integriert werden.
Ich glaube, wenn man den Schulsprechern und der Stadtschüler*innen Vertretung ein bisschen mehr politische Kompetenzen gibt und die Schüler grundsätzlich an allem politisch mehr beteiligt, dann kann man darüber sehr gut etwas bewirken. Ich habe auch gehört, dass Mainz sehr progressiv und sehr links eingestellt ist. Somit haben die Mainzer Schüler, im Vergleich zu vielen anderen in dieser Bundesrepublik, schon ein sehr gutes Gespür was Umwelt und Nachhaltigkeit angeht. Einfach mal auf sie hören, wäre mal ein guter Rat.