Am Montag, den 13.06.2022 haben alle 10. Klassen des Schlossgymnasiums sowie die der Maria-Ward-Schule an einem ca. eineinhalbstündigen Vortrag mit dem Thema „Fake News“ im Erbacher Hof teilgenommen. Der Referent war Herr Mirko Drotschmann, ein Journalist und Webvideoproduzent, den viele SchülerInnen durch seinen Youtube-Kanal „MrWissen2go“ bereits kannten. Ziel der Veranstaltung war es, SchülerInnen bzgl. Falschmeldungen zu sensibilisieren und ihre Medienkompetenz zu stärken, sodass sie lernen, Informationen – insbesondere auf sozialen Medienplattformen – richtig zu bewerten.
Zuerst erläuterte Herr Drotschmann den Begriff Fake News bzw. Falschmeldungen. Hierunter fallen Informationen in Form von Texten, Fotos oder Videos, die absichtlich verbreitet werden aber nicht der Wahrheit entsprechen. Sie sind mit unbewiesenen Behauptungen gespickt und beziehen sich auf nicht oder nicht auf diese Weise geschehene Ereignisse oder Handlungen. Danach ging er auf die Verbreiter von Fake News und deren Absichten ein. Das Ziel von Fake News ist es zu manipulieren. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe. Als Verbreiter nannte er Gruppierungen oder Einzelpersonen, die durch gezielte Falschmeldungen versuchen, ihre Interessen durchzusetzen (z.B. Lobbyisten und Wirtschaftsverbände). Außerdem Menschen, die damit Geld verdienen wollen (z.B. durch clickbaits), Geheimdienste oder staatliche Institutionen (z.B. das Land China durch Betreiben von Propaganda) sowie durch Leute, die sich einfach nur einen Spaß erlauben, um zu sehen, wer darauf hereinfällt. Anschließend stellte er drei Methoden vor, die beim Erkennen von Fake News hilfreich sein können. Hierunter fallen die Recherche, die Quellenanalyse (insbesondere die Überprüfung der Quellen auf ihre Echtheit hin, wer ist der Urheber der Quelle und was ist über ihn bekannt bzw. für was ist er anderweitig noch bekannt) sowie die Bilderrückwärtssuche auf Google. Mit Hilfe der Bilderrückwärtssuche lässt sich die Quelle und damit auch Ort und Datum der Aufnahme und das tatsächlich abgebildete Geschehen ermitteln. Oftmals wird behauptet, dass die gezeigten Aufnahmen ein bestimmtes Ereignis an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit darstellen sollen, obwohl es alte Aufnahmen von einem ganz anderen Geschehen sind. Des Weiteren erläuterte er, dass mit Aufklärung und mehr Medienbildung schon wirksam gegen Fake News vorgegangen werden kann. Zum Schluss folgte noch eine allgemeine Fragerunde.
Die Veranstaltung hat mir gut gefallen. Der Vortrag gab insgesamt einen sehr strukturierten Überblick über die Thematik und war eine gelungene Ergänzung zum Unterricht. Im Rahmen unseres Geschichtsunterrichtes hatten wir das Thema vorab ebenfalls behandelt, sodass viele Informationen bereits bekannt waren, insbesondere die Definition von Fake News und deren Erkennung. Letzteres wurde im Vortrag darüber hinaus noch sehr anschaulich erklärt, indem mit Hilfe von Beispielen die einzelnen Methoden aufgezeigt und angewandt wurden. Dies führte bei mir zu einem tieferen Verständnis der Thematik. So kann ich nun z.B. die Bilderrückwärtssuche auch praktisch umsetzen. Des Weiteren lehrte der Vortrag mich überdies, Informationen zunächst unvoreingenommen zu hinterfragen und auf ihre Echtheit hin zu überprüfen, sich zu überlegen, wem bestimmte Meldungen dienen und welche Interessen – insbesondere wirtschaftlicher Art – dahinter stecken könnten. Zudem gelang es Herrn Drotschmann gut, das Publikum einzubeziehen, und er nahm sich auch nach der Veranstaltung noch Zeit für die SchülerInnen. Hilfreich fand ich noch, dass mir die Begrifflichkeiten bereits aus dem Unterricht bekannt waren. Auf diese Weise konnte ich dem Vortrag besser folgen und mich so auch auf Details konzentrieren. Von meinen MitschülerInnen wurde die Präsentation ebenfalls positiv aufgenommen. Der Vortrag hat also meiner Meinung nach sein Ziel erreicht und einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, mit Falschmeldungen umzugehen.
Svenja Zimmer (10e)
auf dem Foto: Mirko Drotschmann (rechts)